Studienfahrt Berlin „es hat uns gefreut“
Am Sonntag, 18. September 2022 war es endlich soweit: unsere lange geplante Studienfahrt nach Berlin ging los. Nachdem alle hochmotiviert um 06:40 Uhr an der Eishalle standen, ahnten wir noch nicht, dass unser Busfahrer Probleme mit seinem Navi hatte, so dass wir erst um circa 07:30 Uhr unsere 9‑stündige Fahrt antreten konnten.
Als wir in Berlin in „Hotel Citylight“ im Stadtteil Wedding ankamen, packten wir unsere Koffer aus und konnten es kaum erwarten, unsere Hauptstadt zu erkunden. Von nun an hieß es in vier Tagen so viel wie möglich von Berlin zu sehen. Gleich am ersten Abend übten wir das Fahren mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln und kamen am Alexanderplatz und am Brandenburger Tor vorbei und konnten die Berliner Atmosphäre schnuppern. Am späteren Abend trafen sich alle Schülerinnen und Schüler im Aufenthaltsraum des Hotels und spielten Billard und Tischtennis oder chillten auf den gemütlichen Sofas in entspanntem Ambiente.
Nach einem auswahlreichen Frühstück mit warmen Pancakes startete der Montag. Anschließend fuhren wir mit unserem Bus etwas außerhalb von Berlin, nach Hohenschönhausen. In Hohenschönhausen gab es zu DDR Zeiten ein geheimes Gefängnis, in dem politische Gegner gefangen gehalten, gefoltert und so oft zu Geständnissen gezwungen wurden. Zeitzeugen führten uns durch die Gedenkstätte und erläuterte uns eindrücklich die psychischen und physischen Foltermethoden der Stasi. Es führte uns ein älterer Herr, der durch seine Gestik und seine sich ständig wiederholenden Sätze uns die Geschichte beziehungsweise den Alltag der Häftlinge näherbrachte. Wir konnten uns dadurch einen sehr guten Einblick über die Geschehnisse dort verschaffen. Der Tag war danach natürlich noch lange nicht vorbei, denn Herr Bochtler, Frau Gulde und Frau Henes hatten trotz strömendem Regen noch andere Programmpunkte für uns im Angebot: wir besuchten Orte Berlins als geteilte Stadt: die Eastside Gallery und den Checkpoint Charlie. Auch eine Rückkehr ins Hotel, um uns zu trocknen, bauten wir ein, denn abends hatten wir eine wunderschöne Bootsfahrt auf der Spree gebucht. Ehe wir uns aufs Schiff wagten, holten wir uns noch einen warmen Kaffee in einem süßen kleinen Café, der unsere Hände aufwärmte. Auf der zweistündigen Fahrt konnten wir vor allem vom Außendeck aus die schön belichteten Häuser anschauen und die Gebäude des Regierungsviertels vom Wasser aus auf uns wirken lassen und diese natürlich auch mit Bildern festhalten.
Der nächste Morgen fing bereits um 7 Uhr mit Frühstück an, manchem und mancher war deutlich anzusehen, dass der vorherige Abend etwas länger ging. Nachdem wir den Reichstag am Tag zuvor von außen gesehen hatten, ging es heute nach einem aufwändigen Security-check rein in das Gebäude. Dort durften wir auf der Besuchertribüne des Plenarsaales Platz nehmen und wir erfuhren vieles über die Arbeitsweise des Deutschen Bundestages und konnten sehen, wo welche Fraktion sitzt. Da die Abgeordneten während unseres Besuchs Sitzungswoche hatten, mussten wir den großen Sitzungssaal schnell wieder verlassen, konnten aber noch hoch zur gläsernen Reichstagskuppel, von wo aus man einen schönen Blick über Berlin hat und die Ausstellung über die bewegte Geschichte des Gebäudes anschauen kann. In den Mittagsstunden konnten wir Berlin auf eigene Faust erkunden. Manche waren bei Madame Tussauds, im Naturkundemuseum oder beim Shopping. Um 16 Uhr trafen wir uns alle wieder am Denkmal für die ermordeten Juden Europas. In einer openair Führung erfuhren wir, was es mit dem Denkmal auf sich hat und warum es genau so gestaltet wurde, wie es gestaltet wurde. Anschließend besuchte eine Gruppe mit Herrn Bochtler den Ort der Erinnerung, ein Museum unterhalb des Denkmals , eine andere Gruppe wollte mit Frau Gulde und Frau Henes ins Theater. Leider wurde die openair Vorstellung wegen Regens abgesagt (daher war es auch nicht so schlimm, dass wir wegen der U‑Bahn eh zu spät dran gewesen wären) und so machte sich die Gruppe auf den Weg, etwas zum Essen zu finden. Im Hotel schlossen wir abends neue Freundschaften mit den Neulingen, Gruppen aus anderen Gymnasien.
Den nächsten und letzten Morgen verbrachten wir mit einem Besuch beim Haus der Wannseekonferenz, wo wir mit Audioguides durch das Museum laufen konnten. Das Haus der Wannseekonferenz informiert, wie die Nationalsozialisten die Vernichtung der europäischen Juden akribisch planten. Weil das Wetter kalt und regnerisch war, konnten wir anschließend nicht wie geplant ins Strandbad an den Wannsee, sondern fuhren zurück und konnten den Tag ab 13 Uhr in Berlin Mitte verbringen. Viele nutzten die Zeit, um Souvenirs zu besorgen (der M&M Shop am Ku´damm stand hoch im Kurs!) und dann noch etwas zu essen (Currywurst, Döner und Spreewaldgurken waren der Renner!). Den letzten Abend verbrachten wir dann doch noch etwas länger im Aufenthaltsraum. Nachdem wir dann am nächsten Morgen gefrühstückt und gepackt hatten, ging es auch schon um 9 Uhr los ab nach Reutlingen. Die meisten schliefen bei der Rückfahrt im Bus, da wir alle sehr erschöpft waren von der Woche. Es war es ein schönes Erlebnis und eine schöne Abschlussfahrt mit unserer Stufe. Wir danken auch den Lehrern, die uns dies ermöglicht haben und immer als unsere Ansprechpartner zur Verfügung standen. Berlin war eine schöne Zeit: „es hat uns gefreut“.
Bericht vom Leistungsfach Deutsch2