Leitideen zum Fach Naturwissenschaft und Technik
Die Konzeption und Umsetzung des Fachs NwT orientiert sich u.a. an folgenden Leitgedanken:
- Leben in / Teilhabe an einer naturwissenschaftlich geprägten Welt
- Unterrichtsgegenstand: Systeme aus der beobachtbaren Welt (Natur und Technik)
- Interdisziplinarität: Zusammenführen der in den naturwissenschaftlichen Basisfächern (Biologie, Chemie, Geographie, Physik) erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen
- Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung (ökologisch, ethisch, wirtschaftlich, sozial)
Geförderte Kompetenzen
Im Rahmen des Fachs NwT sollen insbesondere folgende Kompetenzen vermittelt und gefördert werden:
- Teamfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit bei der Arbeit in Projekten
- Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz
- Anwendung von fachspezifischen naturwissenschaftlichen Sicht- und Analyseweisen
- Umsetzung der Eigenschaften eines Systems in ein Modell
- Verstehen / Verfassen von naturwissenschaftlich-technischen Texten
- Formulierung / Begründung von Hypothesen und Prognosen
- Dokumentation / Präsentation von Arbeitsergebnissen
- Planung naturwissenschaftlich-technischer Projekte im Team
Organisationformen des NwT-Unterrichts
Der NwT-Unterricht am AEG ist in sogenannten Modulen organisiert. Jedes Modul besitzt einen thematischen Schwerpunkt und wird in der Regel durch eine spezialisierte Lehrkraft betreut. Die Schülerinnen und Schüler besuchen in jedem Schuljahr 3 bis 4 Module. Mit einem Modulwechsel ist meist auch ein Wechsel der Lehrkraft verbunden. Gelegentlich betreuen einzelne Lehrkräfte aber auch 2 Module einer Klassenstufe, so dass es in diesem Falle erst zum Halbjahresende zu einem Lehrerwechsel kommt.
Je nach Schülerzahlen in einer Klassenstufe und Erfordernissen der Module werden die 4 Unterrichtsstunden des Hauptfachs NwT unterschiedlich über die Woche verteilt:
- Variante 1: 3 Wochenstunden werden im Klassenverband unterrichtet. Die 4. Stunde wird durch eine Praktikums-Doppelstunde abgedeckt, die jeweils mit der halben Klasse im 14-tägigen Wechsel stattfindet.
- Variante 2: Die Schülerinnen und Schüler mehrerer Klassen werden auf Gruppen von ca. 18 bis 21 Personen aufgeteilt. Der Unterricht erfolgt durchgängig in dieser Gruppenzusammensetzung in 2 Doppelstunden.
Methodik des NwT-Unterrichts
Der NwT-Unterricht unterscheidet sich durchaus vom Unterricht in den naturwissenschaftlichen Basisfächern. Durch das größere Zeitbudget eines Hauptfachs können schülerzentrierte Unterrichtsformen leichter umgesetzt werden. Die Förderung des eigenverantwortlichen Arbeitens ist ein ausdrückliches Ziel für das Fach NwT. Typische Merkmale des NwT-Unterrichts sind:
- ausgedehnte Projektphasen (meist in Teamarbeit)
- Erstellung von Produkten (Beispiele: Mausefallenauto, Brückenbau, Roboterprogramme, …)
- Vorstellung von Arbeitsergebnissen (z.B. im Rahmen einer Präsentation)
- Dokumentation von Projekten in einem Projektbericht
- eigenständige Zeitplanung / Einhaltung von Abgabeterminen
Häufige Fragen zu NwT
Ist NwT ein weiteres Fach wie Biologie, Physik, Chemie oder Erdkunde?Im Gegensatz zu den naturwissenschaftlichen Basisdisziplinen, die sich jeweils um Teilaspekte kümmern, geht es in NwT um eine möglichst ganzheitliche Betrachtung von Systemen unserer Lebenswelt. Bei der Erkundung des Themengebiets Medizintechnik müssen z.B. gleichzeitig biologische, physikalische und chemische, aber auch ethische und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt werden. Die gleichzeitige Anwendung der Grundlagen aus verschiedenen Spezialdisziplinen (man spricht hier von Interdisziplinarität) spielt in der modernen Welt eine immer größere Rolle.
In NwT wird eine Reihe von Modulen zu unterschiedlichen Themenfeldern unserer naturwissenschaftlich-technisch geprägten Welt behandelt. Methodisch stehen Fähigkeiten wie die eigenverantwortliche Planung und Durchführung von Projekten, das Dokumentieren und Präsentieren von Arbeitsergebnissen sowie die Anwendung der Grundlagen aus den naturwissenschaftlichen Basisfächern auf Systeme unserer Lebenswelt im Mittelpunkt.
Typisch für den NwT-Unterricht ist die wiederkehrende Projektarbeit in Teams. Dabei geht es häufig um die Erstellung eines „Produkts“, das am Ende der Projektarbeit abgeliefert werden soll. Bei dem Produkt kann es sich einfach um eine Präsentation zu einem Thema handeln, oder aber es muss tatsächlich ein Gegenstand oder Gerät konstruiert und gebaut werden. Für eine gelingende Projektarbeit ist eine gute Zusammenarbeit im Team und eigenverantwortliches Arbeiten erforderlich: Ihr müsst euch aufeinander verlassen können!
Neben den Projekten gibt es im NwT-Unterricht natürlich auch Phasen, in denen theoretische Kenntnisse gemeinsam in der Klasse erarbeitet werden. Auch die Internetrecherche und die Arbeit mit anderen Informationsquellen ist eine wiederkehrende Aufgabe.
Die Erfahrungen zeigen, dass Jungen und Mädchen gleich gut mit dem Fach NwT zurechtkommen. Dies gilt auch für Themengebiete, die man traditionell eher einem der beiden Geschlechter zuschreiben würde (wie z.B. das Thema Roboterprogrammierung den Jungen). Bedeutsamer als das Geschlecht sind individuelle Interessen. Bei der Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Themen findet vermutlich jede/jeder von euch seine persönlichen Favoriten unter den NwT-Modulen.
Zur Zeit kann man am AEG des Fach NwT in der Kursstufe nicht fortsetzen. Dies wird sich in der nahen Zukunft voraussichtlich auch nicht ändern. Dennoch kann man von dem Fach NwT langfristig profitieren, denn es besitzt von allen naturwissenschaftlichen Fächern in Bezug auf die Arbeitsweise vermutlich die größte Nähe zur realen Arbeitswelt. Die Basiswissenschaften bleiben natürlich dennoch sehr wichtig, denn sie bilden die Grundlage für jede interdisziplinäre Tätigkeit.
Man kann bestimmt nicht sagen, dass das Fach NwT leichter sei als Französisch oder Spanisch. Um im Fach NwT gut zu bestehen, ist sehr viel Eigenverantwortung und Engagement erforderlich. Auch ist in NwT eine große Vielseitigkeit von Nutzen. So benötigt man neben guten Grundkenntnissen in den naturwissenschaftlichen Basisfächern auch gute Kompetenzen im Bereich der Kommunikation (in Wort und Schrift) und ein gutes „Selbstmanagement“. Am Ende werden bei der Entscheidung zur Profilwahl die eigenen Interessen eine wichtige Rolle spielen, denn die Motivation ist eine wichtige Grundlage für erfolgreiches Arbeiten.